Sie befinden sich hier auf der Webseite der Bürgerinitiative "Lebenswerter Gäuboden". Wir haben versucht, die Ansiedlung des Werkes an diesem Standort zu verhindern und stehen dem Projekt weiterhin kritisch gegenüber. Wenn Sie lieber Informationen "aus erster Hand" haben und mit der BMW Group "im Dialog" stehen möchten sind Sie an der falschen Adresse. Sie möchten vielleicht lieber hier sein: https://www.bmwgroup-werke.com/de/general/irlbach-strasskirchen.html
Das Wichtigste zusammengefasst. Stand 23.05.2023.
Auf der Webseite der Gemeinde Straßkirchen wurden die Aufstellungsbeschlüsse inklusive Vorhabensbeschreibung und Begründung veröffentlicht. Besonders das Dokument "Bebauungsplan Begründung" (30MB PDF) enthält auf 282 Seiten eine durchaus umfassende Beschreibung inklusive Plänen zur Bebauung und dem prognostizierten Verkehrsaufkommen.
Alle bislang von der BMW Group öffentlich genannten Zahlen beziehen sich lediglich auf Bauabschnitt 1, also die ersten 60 Hektar, welche 2026 bereits produzieren soll. Damit geht es aber erst so richtig los, denn Bauabschnitt 2 soll ab 2030/31 die Produktionskapazität verdoppeln. Damit verdoppeln sich auch die Anzahl der Arbeiter, der LKW, Busse und der PKW der Pendler. Siehe Tabelle.
Bauabschnitt 1 | Bauabschnitt 2 | Gesamt | |
---|---|---|---|
Fläche | 60 Hektar | 45 Hektar | 105 Hektar |
Produktionskapazität | 250.000 bis 330.000 | 330.000 Stck. HV-Bat. | 580.000 bis 660.000 |
Personal | 1.600 | 1.600 | 3.200 |
LKW | (310) 620 | (340) 680 | 1.300 |
PKW | (1.500) 3.000 | (1.500) 3.000 | 6.000 |
Im Areal zwischen Bundesstraße B8 (Passauer Straße) und Staatsstraße 2325 (Altenbuchener Straße), westlich begrenzt durch einen Feldweg auf etwa Höhe Betriebsgelände Krinner Schraubfundamente, östlich begrenzt durch die Straße beim Gut Makofen. Die Gesamtfläche des Areals entspricht etwa 170 Hektar.
Auf die B8 mündet von Irlbach kommend eine Straße namens Bierweg. Südlich der B8 gehören hier einige Parzellen zur Gemeinde Irlbach, insgesamt etwa 11 Hektar. Alle anderen Flächen gehören zu Straßkirchen. Die Felder gehören zum Gut Makofen, welches der Familie von Poschinger-Bray gehört. Einige kleinere Parzellen gehören ortsansässigen Landwirten, eine der Kirche.
Die Gemeinden Straßkirchen und Irlbach bildeten im April 2023 einen Planungsverband zur Verwaltung der Industrieansiedlung der BMW Group. In dessen Satzung werden 141 ha ausgewiesen, zu bebauen in drei Phasen, erst 65 ha, dann 40 ha und der Rest als Reserve. Nachzulesen im Amtsblatt des Kreises Straubing-Bogen.
90% der Fläche gehört zu Straßkirchen. Irlbach übernimmt die Ausgleichsflächen. Etwas Wald und ein Acker. Rechnet man genauer und mit 141 ha als Basis, sind die ca. 10 ha auf dem Gemeindegebiet Irlbach sogar nur ca. 7% der Fläche.
Laut BMW Group findet dort keine Herstellung von Batteriezellen statt. Diese werden von Technologiepartnern gefertigt, z.B. dem chinesischen Hersteller CATL, welcher zu diesem Zweck gerade ein großes Werk in Ungarn bei Debrecen errichtet. Laut Pressebericht werden die Zellen u.a. von dort circa 850 km nach Niederbayern gefahren und im neuen Werk hochgradig(?) automatisiert (seitens BMW Group als "mitarbeiterintensiv" beschrieben) zu Hochvoltbatterien für die jeweiligen Fahrzeugtypen montiert. Anschließend findet der Transport zu den bayerischen Werken, also München, Regensburg und Dingolfing statt, vermutlich per LKW. CATL verfügt auch am deutschen Standort Arnstadt bei Erfurt über ein Batteriezellenfabrik, die ebenfalls nach Niederbayern liefern soll. Hier ist der einfache Transportweg ca. 370 km.
Es wird von einem Wasserbedarf von bis zu 5,5 m³ Trinkwasser pro Stunde für Bauabschnitt 1 ausgegangen. Der zweite Bauabschnitt schlägt zusätzlich mit 6 m³ zu Buche. Das ergibt jährlich mehr als 100.000 m³, also 100.000.000 Liter. Angesichts der 3.200 Personen vor Ort ist diese Menge viel, aber nicht außergewöhnlich.
Es wird ein sehr hochfrequenter Transportverkehr zu erwarten sein. Die Fertigung wird in etwa so ablaufen: LKW kommt mit Zellen beladen, wird abgeladen, Fertigung von vielen Zellen zur Batterie, Batterie wird auf LKW geladen, Transport in die Fahrzeugwerke. Es fand keine Erwähnung von Bahntransporten statt bis zum Info-Markt am 3. März 2023, wird jetzt aber geprüft. Dafür werden mit E-Fuels oder Wasserstoff getriebene LKW genannt, wegen denen die Entfernung von zwei Fahrstunden zu den Fahrzeugmontagewerken eingehalten werden soll. Da denkt die BMW Group durchaus weit in die Zukunft, denn diese sind noch kaum außerhalb von Betriebsflächen zu finden und benötigen auch erst einen massiven Ausbau von erneuerbaren Energien um klimaeffektiv sein zu können.
Für Bauabschnitt 1 (BA1) sind 310 LKW berechnet. Diese Zahl sind Anlieferungen. Da jedes ankommende Fahrzeug aller Wahrscheinlichkeit nach das Gelände auch wieder verlässt, muss man verdoppeln um die Fahrten auf umgebenden Straßen zu erhalten. Für Bauabschnitt 1, die ersten 60 Hektar, sind bei Vollbetrieb also bis zu 620 LKW pro 24 Stunden verkehrswirksam. Für Pendler werden 1.500 PKW und weniger als 100 Busse genannt, also tatsächlich 3.000 PKW-Fahrten und mehr als 100 Busse.
Bauabschnitt 2 bringt zusätzliche 340 LKW, 1.500 PKW und entsprechend mehr Busse. Tatsächlich also nochmal 680 LKW und 3.000 PKW auf damit gesamt 1.300 LKW und 6.000 PKW und zahlreiche Busse, die verkehrswirksam in der Umgebung auftreten werden.
Die Zahlen für Bauabschnitt 2 sind natürlich noch spekulativer als die für BA1, aber es handelt sich um Angaben seitens BMW, die man als Prognosen einstufen kann. In etwa mit dieser Größenordnung plant BMW und damit "ist zu rechnen".
80% des Verkehrs wird angewiesen die Route über die B8 nach Plattling und auf die A92 zu wählen. Das soll kontrolliert und durchgesetzt werden. 20% kann das nicht so vorgeschrieben werden aus vertraglichen Gründen. Man verspricht trotzdem, dass kein zusätzlicher Verkehr durch Altenbuch gehen wird.
Den PKW-Fahrern kann nicht effektiv eine Route vorgeschrieben werden. Diese werden sich den jeweils für sie günstigsten Weg suchen und gegebenenfalls auf Nebenstrecken ausweichen. Der PKW-Verkehr wird sich zu den Schichtwechseln ballen.
Laut Presseberichten vor dem 22.05.2023 sollten für das neue Werk etwa 1.600 "hochwertige" Arbeitsplätze geschaffen werden. 70% der Stellen werden voraussichtlich von bereits bei der BMW Group Beschäftigten besetzt werden, die von anderen Standorten, vornehmlich Dingolfing, nach Straßkirchen/Irlbach verlegt werden. Diese Aussage bezieht sich auf Bauabschnitt 1. Mit Realisierung von Bauabschnitt 2, welcher bis 2030/31 stattfinden soll, kann mit einer Verdoppelung des Personals auf 3.200 gerechnet werden.
Standort | Mitarbeiter | Fläche in Hektar | Arbeiter pro Hektar |
---|---|---|---|
Straßkirchen | 3.200 | 105 | 30 |
Dingolfing | 17.000 | 280 | 61 |
Regensburg | 9.000 | 140 | 64 |
München | 7.800 | 40 | 195 |
Spartanburg (USA) | 12.000 | 65 | 184 |
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