Am Sonntag, den 24.09.2023 war ein wichtiger Tag für Strasskirchen und alle im Umkreis. Der Bürgerentscheid zur BMW-Ansiedlung vor Ort wurde durchgeführt. Die Ergebnisse finden Sie hier.
Besonders zu bemerken wäre die außergewöhnlich hohe Wahlbeteiligung von amtlichen 76,9%. Dabei gab es relativ viele Wahlbriefe, die wegen Formfehlern nicht gewertet werden konnten. Mit diesen wären es über 80% geworden.
Das Thema hat mehr als 75% der Wahlberechtigten bewegt. Wir hatten schon im Februar von einer "Jahrhundertentscheidung" gesprochen und nicht zuletzt deswegen auf einem eigenen Wahltermin bestanden. Von den Wählenden haben sich 75% für eine Weiterführung der BMW-Ansiedlung ausgesprochen. Das Ergebnis ist deutlich. Damit wird dieses nächste Jahrhundert von industrieller Entwicklung geprägt werden. Hier besteht wohl ein Nachholbedarf in der Bevölkerung.
Schaut man sich Zahlen genauer an fällt auf, dass nur ein Sechstel der Wähler, also 15%, klassisch an der Urne gewählt haben. 85% der gezählten Stimmen wurden über die Briefwahlunterlagen abgegeben, die allen 2828 Wahlberechtigten pauschal zugesandt wurden.
Von diesen Briefwählern waren ca. 80% für die BMW-Ansiedlung. Die Urnenwähler, 353 an der Zahl, waren weitaus gleichmäßiger verteilt mit ca. 55 zu 45 Prozent. Hier war die Unterstützung für unser Bürgerbegehren auch am höchsten mit knapp 50%, während in der Gesamtwertung dann noch knapp 30% übrigblieben.
Die Anzahl der ungültigen Stimmen war bei unserem Bürgerbegehren mit 8,2% deutlich höher als beim Ratsbegehren (1,3%) und der Stichfrage (1,1%). Ungefähr 7% haben unser Begehren weder mit Ja noch mit Nein, sondern einfach gar nicht beantwortet, Ratsbegehren und Stichfrage aber schon. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass diese Wähler zwar für die BMW-Ansiedlung sind, sich aber nicht gegen den Erhalt des Gäubodens aussprechen wollten.
Von den 2828 Wahlberechtigten in Straßkirchen haben 23,6% nicht an der Wahl teilgenommen, 56% sprachen sich eindeutig für die BMW-Ansiedlung aus und 20% eindeutig dagegen.
Fazit
Am Ende war die Zuckerbrot & Peitsche-Taktik der BMW Group, die einerseits mit Geld, Arbeitsplätzen und Wohlstand lockte, andererseits mit Entzug genau dessen durch Abwanderung ins Ausland drohte, zu mächtig um mit unseren Argumenten ausreichend zu punkten. Die Verwandlung der Felder vor Straßkirchen zur Industrie- und Logistikzone ist damit beschlossene Sache. Wie wir als Bürgerinitiative damit umgehen ist aber noch nicht beschlossen. Wir können jedenfalls nicht aufhören, da keiner unserer Kritikpunkte wirklich angegangen wurde.
Bürgermeister, Gemeinderäte und Planungsverband standen BMW bislang äußerst unkritisch gegenüber, milde gesagt. Das war nicht zuletzt ein Grund für unser Engagement. Seitens der Landespolitik hat man auch bestenfalls beschwichtigende Worte gehört und nichts, was auch nur ansatzweise einen Willen zur Änderung im Verhalten für die Zukunft andeuten würde. BMW selbst hat bereits von Anfang an das Blaue vom Himmel, bzw. das Grüne am Boden, versprochen. Bisherige Taten und Planungen sind aber eher enttäuschend. Mit Ausnahme des Themas Lichtverschmutzung mussten wir die meisten Versprechen als Greenwashing einstufen.
Wir konnten bereits ein klein wenig bewirken, aber es gibt noch sehr viel mehr zu tun. Wir werden noch benötigt und deswegen kann ich sagen:
Wir machen weiter!
Bleiben Sie dran!
E-Mail: info@bi-gaeuboden.de
Telefon: +49 171 78 39 24 6